Heimatortsgemeinschaft Mardisch
e.V.

Altbräuche


Ganz früher bis zu den 50er Jahren, gab es in Mardisch auch Schwester-
und Bruderschaft. Einen Magdvater und einen Knechtvater, welche die
Jugend zu einer strengen Ordnung erzogen. Zum Beispiel wer Sonntag
nicht zum Gottesdienst ging, wurde bestraft. Oder wenn ein Mädchen
schwanger wurde, so war das eine große Schande. Dann mußte das Paar
aus der Schwester und Bruderschaft ausgeschlossen werden. Auch wenn
sich Burschen prügelten, oder bis spät in die Nacht herumtrieben,
oder jemanden im Dorf nicht grüßten, so wurden sie bestraft.
Am Martinstag mußte der Knechtvater ein großes Zimmer räumen und
für den Martinsball zur Verfügung stellen, da es damals in Mardisch
noch kein Saal gab. Für den Katharinenball am 25. November war der
Magdvater verpflichtet ein Zimmer zur Verfügung zu stellen oder zu mieten.

Auch Blasi hat es bis zu den 50. Jahren gegeben, daß war ein Schulkinderball
und fand im Februar statt. Da mußten die Mädchen, den Jungen je ein
Papierblumensträußchen auf die Mütze aufnähen. Und mit dem Sträußchen
auf der Mütze, sind dann die großen Jungen von Haus zu Haus, zu den
Mädchen gegangen und haben sie auf den Blasi eingeladen, wobei sie das
Lied. "Siebenbürgen Land des Segens" sangen. Dafür erhielten sie von
ihren Müttern je ein stück Schweinerippe, welche sie an einen langen
Eisenspieß stachen. Die zwei ältesten Burschen mußten den Eisenspieß
voller Fleischstücke zur Schule tragen, wo ihre Mütter daraus ein
Essen für alle Blasikinder vorbereiteten. Nach dem gemeinsamen
Mittagessen wurde dann in der Schule getanzt bis zum späten Abend.

 
 
 
 
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