Die Kirche
1912 wird die Kirche so beschrieben: "Oben auf dem Hügel ragt das gotische Kirchlein zwischen den zerfallenen und geborstenen Mauern empor und trägt selbst die Spuren arger Vernachlässigung an sich."
Im Jahr drauf wurde das Gotteshaus gründlich renoviert.
Damit gibt es eine Parallele zu heute. Die Kirche befindet sich, 20 Jahre leer stehend und ungenutzt, ein einem dramatischen Zustand, der an die Substanz geht.
Eine groß angelegte Restaurierung soll sie für die Zukunft retten.
Die, dem Heiligen Nikolaus geweihte, gotische Saalkirche mit Westturm entstand Ende des 14. Jahrhunderts. Im 15. Jahrhundert wurde sie von Ringmauern umgeben. Auf der Innenseite der Wehranlage befanden sich Vorratskammern für die Dorfbewohner. Innerhalb des Bergrings befand sich auch der älteste Friedhof.
Die Einfahrt auf den Kirchhof erfolgte im Südwesten, unter dem alten Rathaus. In angrenzender Nachbarschaft zur Kirche lag die Schule, mit Predigerhof im Süden und das Pfarrhaus im Norden. Der von Strebepfeilern gestützte viereckige Glockenturm war der Kirche im Westen angefügt worden, abgedeckt von einem Pyramidendach.
Eine Turmuhr zeigte den Dörflern die genaue Tageszeit an. Sehr baufällig, stürzte er 1880 in sich zusammen. Dadurch übernahm der kleinere, runde Wehrturm im Osten das Glockengeläute. Bereits 1874 war die Sakristei abgetragen worden.
Auf verschiedenartig dekorierten Konsolen im Kirchenchor ruht das schöne Kreuzrippengewölbe. Die drei Chorfenster haben präzise ausgeführtes Maßwerk mit Drei- und Vierpassmotiven, Rosette und Fischblasenmotiven. Ein gotisches Sakramentshäuschen befindet sich an der Nordwand des Chores.
Der Altar stammt von 1789 und wurde von einem gewissen Petersberger gebaut. Er war mit Säulen versehen und von einem Auferstehungsbild gekrönt. Umgeben war er beidseitig von Medaillonbildern. Ältester Teil, aus der Zeit um 1700, war das Hauptbild welches die Kreuzigung darstellte.
Die Orgel mit 11 Registern ist 1794 vom Birthälmer Orgelbauer Samuel Maetz gebaut worden. Sie wurde 1993 nach Oradea verkauft.
Letzte große Reparaturarbeiten fanden zu Beginn der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts statt.
Anfang der 1990er Jahre, nach massiver Auswanderung der sächsischen Bevölkerung, wurde die Kirche aufgegeben und war knapp zwanzig Jahre dem Verfall preisgegeben.
Auf Initiative der HOG Mardisch e.V. und mit Unterstützung der Leitstelle Kirchenburgen in Hermannstadt, sowie der Fachschule Bautechnik in München sollen nun großangelegte Rettungsmaßnahmen gestartet werden.